Wir freuen uns über die mediale Aufmerksamkeit für die Probleme, die Geflüchteten bei der Wohnungssuche in Berlin begegnen. Der Tagesspiegel und nd haben darüber berichtet, wie XENION in Kooperationsprojekten mit Genossenschaften und Gemeinschaftswohnprojekten neue, tragfähige Wohnraumkonzepte für Geflüchtete durchsetzt, für die wir noch solidarische Finanzierung suchen.

Am 5. Juli ist im Tagesspiegel der Artikel „Geflüchtete auf Wohnungssuche. Verein vermittelt Unterkünfte“ über die Arbeit von XENION im Projekt „Wohnraum für Geflüchtete“ erschienen:

„Wer eine Wohnung in Berlin sucht, hat es schwer. Wer gerade vorher aus einem Krisengebiet geflüchtet, womöglich traumatisiert ist, die deutsche Sprache und die deutschen Formalitäten nicht sicher beherrscht, der muss sich wohl noch viel hilfloser fühlen. Bea Fünfrockens Job ist es, die Wohnungssuche für diese Menschen ein bisschen weniger hoffnungslos zu machen. Fünfrocken sitzt in ihrem Beratungsbüro in einem Hinterhof an der Kreuzberger Dudenstraße. Sie arbeitet für Xenion, einen Verein, der hauptsächlich psychosoziale Beratung für Geflüchtete anbietet. „Das Thema Wohnen ist einfach aufgepoppt“, sagt sie. „Denn es nützt keine Therapie etwas, wenn das Ankommen nicht möglich ist.“ (Auszug aus dem Tagesspiegel-Beitrag). Zum vollständigen Artikel geht es hier.

Auch im nd (Neues Deutschland) ist ein Beitrag über unsere Kooperationen mit genossenschaftlichen Wohnprojekten und dem politischen Problem der mangelnden Förderung beim Erwerb von Genossenschaftsanteilen erschienen: „Geflüchtet in Berlin: Genosse kann nicht jeder werden“. Der Artikel beschreibt, wie XENION die Leerstelle der politischen Unterstützung durch eigene solidarische Finanzierungsmodelle mithilfe von privaten Unterstützer:innen zu schließen versucht und welche politischen Forderungen daraus entstehen:

„[…] Genau das macht der Verein Xenion zusammen mit der Stiftung Trias. Aus einem Sondervermögen von privaten und gestifteten Geldern übernehmen sie die wohnungsbezogenen Pflichtanteile für Geflüchtete. Seit 2019 gelang es dadurch, dass in 14 Genossenschaftswohnungen Geflüchtete einziehen konnten. »Das Modell funktioniert im Privaten, bloß halt nicht mit dem Senat«, sagt Fünfrocken.

Nun waren Genossenschaften in ihrer langen Geschichte immer ein Mittel der Selbsthilfe. Doch der Staat hat Rahmenbedingungen geschaffen, die dieses solidarische Wohnen erst ermöglicht hat. »Genossenschaftliches Wohnen wird derzeit vernachlässigt«, meint Fünfrocken. Viel Geld fließe in den Betrieb von Notunterkünften und in den Bau der sogenannten modularen Unterkünfte für Geflüchtete, sagt sie. Zum Ankommen der Menschen oder zur Integration tragen diese Unterbringungsformen nicht bei. Klar, 2800 Geflüchtete sind derzeit allein auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel untergebracht: Genossenschaften können das auf die Schnelle nicht leisten. Warum man aber das Potenzial von Genossenschaften ungenutzt lässt, kann Fünfrocken nicht verstehen.

Einerseits fordert sie, dass der WBS auch für Geflüchtete geöffnet wird. Doch wirklich Hoffnung, dass das passiert, habe sie nicht. Die Senatsbauverwaltung habe ihr schon unter der früheren linken Hausleitung signalisiert, dass das nicht beabsichtigt sei, weil schon damals mehr Menschen anspruchsberechtigt gewesen seien als es Sozialwohnungen gegeben hat.“ (Auszug aus dem nd-Artikel).

Mehr Infos über aktuelle Gemeinschaftswohn- und Genossenschaftsprojekte sowie über Möglichkeiten, diese finanziell zu unterstützen, findet ihr auch in unserem letzten Newsletter „Wohnraum für Geflüchtete“ von Juni 2023.