Wir sind heute Morgen erwacht mit der schrecklichen Nachricht: Es ist Krieg in Europa. Russland hat den befürchteten militärischen Angriff gegen die Ukraine begonnen, dessen Dimension und Auswirkungen wahrscheinlich gewaltig werden.

Die Menschen in der Ukraine befinden sich in Sorge und Angst vor Angriffen auf die Zivilbevölkerung. Aktuell versuchen viele Menschen, Kiew und andere Städte zu verlassen und auch die Landesgrenzen zu überschreiten. Neben der Angst vor dem unmittelbaren Kriegsgeschehen gilt die Sorge auch der Verschlechterung der humanitären Lage und der Ausübung von Menschenrechtsverbrechen. Nach Meldungen westlicher Geheimdienste wurden in Russland und Belarus bereits Listen mit „unerwünschten Personen“ erstellt, die insbesondere Menschenrechtsaktivist:innen und Mitarbeiter:innen lokaler humanitärer Organisationen aufführen.

In dieser Situation müssen wir die Schicksale der Millionen von Menschen an die erste Stelle setzen. Wir müssen mit einer Eskalation dieses Kriegs rechnen, der eine massive Fluchtbewegung folgen wird. Neben dem regierungspolitischen und medialen Fokus auf Sanktionen gegen Russland und mögliche militärische Einsätze muss es jetzt auch darum gehen, die Aufnahme von Geflüchteten und ihre psychosoziale Versorgung in der EU, in Deutschland und lokal vor Ort hier in Berlin politisch zu ermöglichen. Die humanitäre Vorbereitung für die Menschen, die hier ankommen, muss jetzt eingeleitet werden. Aufgrund der jahrelangen therapeutischen und beratenden Arbeit mit Geflüchteten aus Krisengebieten will XENION mit professioneller Unterstützung für jene bereit stehen, die aus der Ukraine hier ankommen werden. Dafür müssen kurzfristig Ressourcen und Kapazitäten geschaffen und finanziert werden.

Wir sind solidarisch mit allen Menschen in der Ukraine, deren Sicherheit und Leben bedroht ist und fordern eine frühzeitige humanitäre Vorbereitung der Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten hier in Deutschland.