Die Kündigung des Jugendhilfeträgers Frieda Frauenzentrum durch den Jugendstadtrat erscheint eine politische Maßnahme, die wir in höchstem Maße kritisieren. Betroffen sind die beiden interkulturellen Mädchenzentren Alia und Phantalisa, in denen Mädchen ab 9 Jahren und junge Frauen bis 27 Jahren soziale Anlaufstellen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben. Frieda leistet dort eine wichtige Arbeit mit vielen Freizeit- und Bildungsangeboten. Die plötzliche Leerstelle hat für die betroffenen Mädchen und Frauen unmittelbare Konsequenzen: Sie zerstört stabile Strukturen und sichere Räume, die insbesondere für Mädchen und Frauen, die eine Fluchtgeschichte haben und von Rassismus betroffen sind, enorm wichtig sind. Gerade für diese Mädchen und Frauen sind Sicherheit und Transparenz von großer Bedeutung.

Die Kündigung aufgrund von Antisemitismusvorwürfen gegenüber der Geschäftsführerin ist weder transparent in ihrer Auslegung, noch nachvollziehbar in ihrer repressiven Härte und Alternativlosigkeit. Dieses Vorgehen muss für alle NGOs ein Alarmsignal sein: Wenn politische Aktivitäten von Einzelnen das plötzliche Aus für die gesamte Organisation bedeuten können, ist das eine Bedrohung für gute soziale Arbeit und politische Willkür gegenüber den Menschen, um die es eigentlich geht: in diesem Falle die Mädchen und jungen Frauen sowie alle Mitarbeitenden des Trägers.

Wir erklären uns solidarisch mit Frieda Frauenzentrum und fordern eine unmittelbare Rücknahme der Kündigung, damit die Mädchenzentren ihre Arbeit wieder aufnehmen können.