Für das Jahr 2020 bleiben unerwartet und kurzfristig zwei wichtige Förderungen für unsere Mentorenarbeit aus. Daher fehlen uns aktuell genügend Mittel, um diesen wichtigen Bereich zu erhalten. XENION verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Die Einbindung von Ehrenamtlichen zur Unterstützung besonders schutzbedürftiger Geflüchteter ist fester Bestandteil unserer Arbeit und als dritte Säule neben Therapie und Beratung unverzichtbar. Die Ehrenamtsprojekte stellen den für das Ankommen unserer Klient*innen so wichtigen Kontakt zur Aufnahmegesellschaft her und bieten Hilfen im Alltag, die es unseren Klient*innen ermöglichen, sich ein neues Lebens aufzubauen. Gleichzeitig hat das im Rahmen des Projekts organisierte zivilgesellschaftliche Engagement einen wichtigen positiven gesamtgesellschaftlichen Effekt: Es fördert Solidarität, Offenheit und Vielfalt und dient auf diese Weise der Prävention gegen rechte Ressentiments und Rassismus.

Um die benötigen Gelder zu sammeln möchten wir auf das bereits bewährte Modell der Leih- und Schenkgemeinschaft zurückgreifen, durch das wir bereits mehrfach in Zusammenarbeit mit der GLS Bank Projekte finanziert haben. Hierfür möchten wir um Unterstützung bitten: Wir suchen 25 solidarische Leih- und Schenkgemeinschaftsmitglieder, die sich bereit erklären, unser Ehrenamtsprojekt für 4 Jahre mit einer monatlichen Spende von mindestens 20 Euro zu unterstützen. Diese monatliche Spende ist gewissermaßen die Tilgungsrate eines Kleinkredits, den die Unterstützer*innen zu Beginn der Leih- und Schenkgemeinschaft aufnehmen. Die Organisation, also XENION, erhält die Gesamtsumme aller Spenden zu Beginn der Leih- und Schenkgemeinschaft komplett ausgezahlt und kann damit das Projekt finanzieren, während sich die monatliche Belastung für die Mitglieder gering hält.

 

Die gesellschaftliche Problemlage

Geflüchtete sind auch nach Monaten und Jahren in Deutschland im Alltag noch immer mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert, deren Überwindung oft unabdingbare Voraussetzung ist, um aktiv an der Gesellschaft teilhaben und sich integrieren zu können.

Diese umfassen eine ungeklärte Aufenthaltssituation, die Abhängigkeit von Behörden, mangelndes Wissen über existierende Abläufe und Angebote, Sprachbarrieren sowie eine sozialräumliche Isolation. Aufgrund des ungeklärten Status haben Geflüchtete beispielsweise oft keinen Zugang zu zentralen Bereichen der Integration wie Bildung, Ausbildung und Arbeit und verhaften somit in der vorgeschriebenen Rolle als Hilfsempfänger. Darüber hinaus trägt die Unterbringung in Sammelunterkünften dazu bei, dass Geflüchtete oft isoliert leben und es wenige Gelegenheiten gibt, mit der ortsansässigen Bevölkerung in Kontakt zu kommen. So ist es ihnen nicht möglich, eine aktive Rolle einzunehmen und am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben. Erschwerend hinzu kommen Verlusterfahrungen im Heimatland oder auf der Flucht und dadurch hervorgerufene Traumatisierungen sowie die belastende Wohnsituation, die einer Stabilisierung im Wege steht. Zusätzlich sind Geflüchtete häufig mit Vorurteilen seitens der Mehrheitsbevölkerung oder sogar fremdenfeindlichen Reaktionen konfrontiert, die das Gefühl von Zugehörigkeit und das Ankommen beeinträchtigen.

Kurzbeschreibung Projekt

Im Rahmen des Projekts „Alleine Ankommen, gemeinsam Weiterkommen“ möchten wir die Zivilgesellschaft in die Unterstützung besonders schutzbedürftiger Geflüchteter und ihrer Familien einbinden. Wir akquirieren, vermitteln, schulen und beraten ehrenamtliche Mentor*innen, die die Geflüchteten langfristig im Alltag und auf ihrem Weg in unsere Gesellschaft begleiten. Die Mentor*innen bieten mit ihren Ortskenntnissen und Kontakten praktische Hilfestellungen, bspw. bei der Suche nach einer Wohnung und nach Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen, und helfen bei der Orientierung in einer fremden Umgebung, Kultur und Sprache. Zum anderen soll die Aktivierung und Partizipation der Geflüchteten im Projekt gefördert werden, indem sie u.a. als Alumni-Mentor*innen selbst andere Geflüchtete mit ihren Erfahrungen und Sprachkenntnissen unterstützen oder ihre Expertise in Schulungen oder Länderabenden als (Co-)Referent*innen einbringen. Es soll zudem bedarfsspezifische Schulungen für Geflüchtete (wie Bewerbungscoachings und Antidiskriminierungstrainings) geben.

Vorrangiges Ziel des Projekts ist es, so die gesellschaftliche Teilhabe und Integration (traumatisierter) geflüchteter Menschen zu stärken und ihre konkrete Lebenssituation zu verbessern. Hierzu zählen die psychische Stabilisierung durch langfristige zwischenmenschliche Kontakte, die Unterstützung beim Aufbau eines neuen Lebens in Berlin und das Empowerment der Geflüchteten durch hauptamtliche und ehrenamtliche Begleitung im Rahmen von Mentorenschaften.

Des Weiteren sollen durch den Kontakt zwischen geflüchteten und nichtgeflüchteten Menschen Vorurteile abgebaut, neue Perspektiven eröffnet und eine Stadt der Solidarität und der Vielfalt gefördert werden. Auf diese Weise stärkt das Projekt auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt gegenüber rechten Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit.

Wie funktioniert die Leih- und Schenkgemeinschaft?

Die Leih- und Schenkgemeinschaft bietet gemeinnützigen Einrichtungen die Möglichkeit, Spenden vorzufinanzieren. Wir haben gemeinsam mit der GLS Bank bereits erfolgreich bei mehreren Leih- und Schenkgemeinschaften zusammengearbeitet.

Dabei schließt sich eine Gruppe von maximal 25 solidarischen Leih- und Schenkgemeinschaftsmitgliedern zusammen, die sich bereit erklären, ein Projekt für maximal 5 Jahre mit einer monatlichen Spende von beispielsweise 20 Euro (insgesamt mindestens 500 Euro und maximal 3000 Euro) zu unterstützen. Diese monatliche Spende ist gewissermaßen die Tilgungsrate eines Kleinkredits, den die Unterstützer*innen zu Beginn der Leih- und Schenkgemeinschaft aufnehmen. Die Organisation, also XENION, erhält die Gesamtsumme aller Kredite zu Beginn der Leih- und Schenkgemeinschaft komplett ausgezahlt und kann damit das Projekt finanzieren.

Hierzu ein Beispiel für die Berechnung von Gesamtbetrag und Effektivzins für Leih- und Schenkgemeinschaften:

Laufzeit 4 Jahre
Kleinkredit 1000 €
Monatl. Tilgungsrate 20,84 €
Gesamtbetrag 1.045,91 €

 

Die Vorteile:

  • Sie sind Teil dieses Projekts gelebter Solidarität und ermöglichen eine Unterstützung Geflüchteter im Alltag, die diesen dabei hilft, sich ein neues Leben aufzubauen.
  • Sie helfen Geflüchteten dabei, aktive Mitglieder unserer Gesellschaft werden.
  • Sie werden über den Projektverlauf informiert.
  • Sie leisten einen Beitrag zum Erhalt einen offenen solidarischen Gesellschaft.
  • Die Formalitäten gegenüber der Bank sind minimal und werden über den Bevollmächtigten der Leihgemeinschaft bei XENION abgewickelt.
  • Die Spendenlast wird von den Mitgliedern aufgrund des kleinen monatlichen Beitrags als sehr gering empfunden.
  • Ihre Spende trägt von Anfang an Früchte, wir können dank der Auszahlung der Gesamtsumme zu Beginn der Laufzeit sofort an die Arbeit gehen.
  • Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Sie erhalten am Jahresende eine Spendenbescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt von uns.

Alle Informationen über die GLS Gemeinschaftsbank eG können finden Sie hier.

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne jederzeit an uns

Anette Koch

030 880667386

anette.koch@xenion.org